Betriebswirtschaft

Bei der Bewertung der Tätigkeit eines Betriebswirts stellt sich oft die Frage, ob für die Tätigkeit ein Fachhochschulstudium (Abschluss Dipl. Betriebswirt/in) oder ein Universitätsstudium (Abschluss Dipl. Kaufmann/Kauffrau) notwendig ist.

Die Entscheidung richtet sich nach den Anforderungen der auszuübenden Tätigkeit:

ImFachhochschulstudium der Betriebswirtschaft wird die Fähigkeit vermittelt betriebswirtschaftliche Probleme selbstständig zu lösen oder an deren Bearbeitung mitzuwirken. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse können für alle wirtschaftlichen und administrativen Funktionsbereiche entwickelte Instrumentarien zur Lösung praktischer Probleme angewendet werden.

Im Gegenzug lösen Diplom-Kaufleute auf Grund des ihnen im Hochschulstudium vermittelten sachlich analytischen Ansatzes schwerpunktmäßig betriebswirtschaftliche Fragen in der wirtschaftlichen Praxis. Dabei nehmen sie sowohl Leitungs- und Managementfunktionen als auch spezialisierte Sachbearbeiteraufgaben wahr.

Beispiel:

Tätigkeitsfelder von Diplom-Kaufleute sind:

-         Erarbeitung von Entscheidungshilfen im Bereich Investition und Finanzierung.

-         Erstellung von Bilanzen im Rechnungswesen.

-         Erstellung von Gewinn- und Verlustrechnungen nach handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Vorschriften.

-         Bereitstellung von Steuerungs- und Kontrollinformationen.

-         Prüfung der formellen und materiellen Richtigkeit von Buchhaltungsunterlagen.

Im Gegensatz zum Diplom-Betriebswirt werden Diplom-Kaufleute jedoch in großen privatwirtschaftlich organisierten und marktwirtschaftlich organisierten Unternehmen eingesetzt, die eine erhebliche Größe, komplexe Strukturen sowie nationale und internationale Verflechtungen aufweisen und deren geplante Investitionen hinsichtlich der Größenordnung oft die Milliardengrenze überschreitet.

Insoweit bestehen vom Einsatzgebiet keine Unterschiede zum Diplom-Betriebswirt. Allerdings unterscheiden sich die Anforderungen an die Tätigkeiten der beiden Berufsgruppen.:

Beispiel:

Der Einsatz eines Diplom-Kaufmanns erfolgt mit einer Gewichtung auf den Tätigkeitsschwerpunkten, die im Bereich der mathematischen Fächer liegen, d.h. Mathematik, Statistik und Operationsresearch. Die Vermittlung dieser Kenntnisse erfolgt beim Diplom-Kaufmann bereits überwiegend im Grundstudium. Im Rahmen einer Spezialisierung während des Hauptstudiums wird vor allem Fachwissen auf den Gebieten des Rechnungswesens, Wirtschaftsinformatik, Statistik und Finanzwirtschaft gelehrt, um entsprechende Aufgaben in den Bereichen Unternehmensplanung, externes Rechnungswesen, Vertriebs- Controlling oder Systemanalyse erfüllen zu können. Die Aufgaben des Diplom-Kaufmanns bestehen daher im rationalen, logischen, entscheidungsorientierten Handeln vor dem Hintergrund eines breiten, überwiegend wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagenwissens und der Beherrschung einschlägiger Verfahrenstechniken.

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Ralf.Beratung und Moderation